Von Larry Taylor (übersetzt in der CC Darmstadt)
OriginaltextCalvary Chapel begann in den späten Sechzigern als eine kleine nichtkonfessionelle Kirche mit 25 Mitgliedern. Chuck Smith war ihr Pastor. Nun gegen Ende dieses Jahrhunderts ist diese Calvary Chapel von Costa Mesa das Zuhause für über 30.000 Gläubige gewor den. „The Word for Today“ bringt Bibelstudien, Bücher und Tonbänder heraus und verbreitet sie weltweit.
Über den Sender „KWVE“ (Koinonia-Wave) wird Gottes Wort im ganzen südlichen Kalifornien ausgestrahlt, und Calvary Chapels Bible College bietet Bibelunterricht für tausende Studenten in Twin Peaks/Kalifornien und an über 20 weiteren Einrichtungen weltweit an.
Aufgrund dieses Wachstums zu einer der größten christlichen Bewegungen in den USA, haben viele Christen nachgefragt, was genau bei Calvary Chapel geglaubt wird, was das „Unverwechselbare“ im Vergleich mit anderen christlichen Gruppen ist. Wir waren immer sehr zögerlich, wenn es darum ging diese Fragen zu beantworten. Nicht etwa, weil wir in unserem Glauben unsicher gewesen wären, sondern weil wir immer vorsichtig darauf bedacht waren, keine Trennung im Leib Christi zu verursachen.
Überhaupt, was wirklich zählt, ist, was wir als Christen gemeinsam haben: die „grundlegenden“ Wahrheiten von der Unfehlbarkeit des Wortes Gottes, die Jungfrauengeburt Christi, sein sündloses Leben, sein Opfertod für unsere Sünden, seine leibliche Auferste hung, sein Auffahren zur Herrlichkeit Gottes, und seine persönliche Wiederkunft. Das sind die essentiellen Wahrheiten des Christentums, die von jedem wiedergeborenen Gläubigen geglaubt werden.
Rückt man von diesen „Grundwahrheiten“ ab und betont weniger wichtige, riskiert man neue Abgrenzungen unter den Christen. Genau das will Calvary Chapel nicht. Es sei noch einmal betont, daß Christen aus verschiedenen konfessionellen Kirchen und anderen protestantischen Gruppen etwas über unsere Lehre wissen wollten. Deshalb wurde diese Schrift erstellt.
Wir wollen uns damit nicht von anderen Gläubigen abgrenzen, vielmehr sehnen wir uns nach der Einheit unter Gottes Volk über alle Benennungen hinaus. Auch in unseren eigenen Reihen herrscht eine große Flexibilität was verschiedene Überzeugungen in Nebenfrag en betrifft.
Calvary Chapel Pastoren sind nicht „Abbilder“ voneinander, die alle exakt das Gleiche glauben. Es sind und bleiben Unterschiede, die Calvary Chapel einzigartig erscheinen lassen und auch unseren Auftrag anzeigen.
Nach einer breiten allgemeinen Auffassung, wird Calvary Chapel als die Mitte zwischen Evangelikalen und Charismatikern in der heutigen protestantischen Theologie angesehen. In der Tat, meinen wir auch, daß dies zuletzt Teil der Absicht Gottes ist, warum er diesen Dienst ins Leben gerufen hat.
Evangelikaler Glaube ist eine Seite des Protestantismus, der an der wörtlichen Interpretation der Schrift festhält und glaubt, daß sie göttlich inspiriert und einzig ist. Die grundlegenden Wahrheiten des Glaubens werden hervorgehoben. Obgleich die modernen Medien und die liberale Theologie die Evangelikalen gerne als „zurückgeblieben“ und „bemitleidenswert“ hinstellt, ist doch die Wahrheit, daß der evangelikale Glaube die Einheit des Wortes Gottes bewahrt und an den Grundwahrheiten des christlichen Glaubens festgehalten hat.
Charismatischer Glaube entstand als eine neuzeitliche Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der pfingstlichen Erweckung in Los Angeles, und brachte verschiedene Denominationen hervor, die die Fülle des Heiligen Geistes und die Ausübung geistlicher G aben betonte, die im Lauf der Jahrhunderte in den meisten Kirchen eingeschlafen waren. Auch diese Richtung des Christentums wird gerne von der liberalen Theologie und den Medien kritisiert. Hier lautet der Vorwurf, daß sie zu emotional in ihrem Glauben sei en. Pfingstler und Charismatiker brachten der Christenheit das Nachdenken über die Bedeutung der Geistesgaben und ihre Kraft für die Gläubigen unserer Tage zurück.
Mit den Jahren jedoch tendierte die evangelikale Richtung, in ihrem Festhalten an der Integrität des Wortes Gottes, zur Starrheit und Gesetzlichkeit. Die Ausübung geistlicher Gaben wurden verneint.
Ähnlich auch die Entwicklung der charismatischen Richtung. Hier wurde vieles sehr enthusiastisch und emotional gesehen und gehandhabt auf Kosten der grundlegenden Lehre des Wortes Gottes.
Calvary Chapel lebt in der Ausgewogenheit zwischen den beiden Richtungen. Bei Calvary Chapel glauben wir an die Gaben des Heiligen Geistes, wie sie in der Bibel erwähnt werden. Und wir ermutigen Christen sie auszuüben, aber immer dem Wort Gottes untergeord net, das wir als die Hauptregel unseres Glaubens ansehen.
Um Pastor Chuck Smith zu zitieren: „Wir glauben an die Gaben des Heiligen Geistes, wie sie in der Schrift erwähnt sind, und daß sie auch für Heute noch Gültigkeit haben, wenn sie in den biblischen Leitlinien ausgeübt werden. Wir als Gläubigen sind angehalt en um die besten Gaben zu bitten und sie in Liebe auszuüben, damit der Leib Christi erbaut wird. Wir meinen, daß die Liebe wichtiger ist, als die größten und spektakulärsten Gaben, und ohne diese Liebe alle Betätigung von geistlichen Gaben wertlos ist.“
Aufgrund dieser Einstellung, drehen sich Calvary Chapel Gottesdienste vornehmlich um die Lehre des Wortes Gottes. In besonderen Gebetsversammlungen können geistliche Gaben unter der Leiterschaft reifer Christen frei ausgeübt werden. Viele Pfingstler und Ch arismatiker denken, daß Calvary Chapel nicht emotional genug sei, und viele Evangelikale halten uns wiederum für zu emotional. Unsere Ausgewogenheit ist, meiner Meinung nach, ein Anzeichen dafür, daß wir gerade da sind, wo Gott uns haben will.
Außerdem weicht Calvary Chapel in der Kirchenverfassung von den meisten anderen Kirchen ab. Die meisten Kirchen haben entweder eine kongregationale Form der Kirchenleitung, eine presbyterianische oder eine bischöfliche (episkopale) Form. Diese drei Begriff e sollte man nicht mit dem Konfessionen, die denselben Namen tragen, verwechseln, denn auch andere Kirchen mit ganz unterschiedlichen Namen gebrauchen ebenfalls eine dieser Formen für ihre Kirchenverfassung.
Die kongregationale Form der Kirchenleitung ist eigentlich eine amerikanische Erfindung und appelliert an unseren amerikanischen Sinn von Demokratie. Grundsätzlich trifft die Gemeinde als Ganzes alle Entscheidungen für die Kirche durch Abstimmen über die w ichtigen Fragen und wählt Ausschüsse aus ihren Reihen um die alltäglichen Dinge der Kirche zu managen. In der Regel sind die Kongregationalisten, Baptisten, Pfingstgemeinden, Brüdergemeinden und viele nichtdenominationelle Kirchen in dieser Weise organisie rt. Die Gemeinde entscheidet über die Anstellung eines Pastors, stimmt über die Verwendung der Finanzen ab, sowie über andere wichtige Entscheidungen. Obwohl gerade demokratisch gesinnte Leute diese Art mögen, führt es doch oft dazu, daß der Hirte (Pastor) von den Schafen „gelenkt“ wird, die er eigentlich „leiten“ sollte. Im ungünstigsten Fall wird er zum „Mietling“ reduziert.
Die episkopale (bischöfliche) Form der Kirchenleitung, wie sie von der Episkopalkirche, der Anglikanischen Kirche, der Katholischen Kirche, den Orthodoxen und der Methodistenkirche (um nur einige zu nennen) gebraucht wird, beinhaltet die Kontrolle durch ei ne kirchliche Hierarchie, die durchaus mit voneinander abweichenden Namen bezeichnet wird. Grundsätzlich gibt es einen Bischof, oder jemand von ähnlicher Statur, der über die Kirche wacht. Er ernennt Pastoren (Priester), setzt die Kirchenpolitik fest, und gibt die Richtung (Vision) für die örtlichen Versammlungen vor. Diese Stilart hat ihr Abbild in den europäischen Monarchien, und läßt dem Pastor und der Gemeinde, unglücklicherweise, nur kleine Freiheiten der Leitung des Heiligen Geistes zu folgen.
Die presbyterianische Form, die ganz typisch ist für Presbyterianer und Reformierte Kirchen, legt die Entscheidungen der Kirche in die Hände einer auserlesenen Gruppe von Ältesten (das „Presbyterium“), die auf unterschiedlichen Wegen ernannt werden können, wie es eben in den verschiedenen Kirchen gehandhabt wird. Diese Ältesten stehen über dem Pastor, der wiederum über der Gemeinde steht. Das Problem ist auch in diesem Syst em, daß der gottgegebene Leiter, der Pastor, unter die Leitung einiger derjenigen gelegt wird, die er angeblich leiten sollte.
Calvary Chapel Gemeinden sind anders organisiert. Die Kirchenleitung bei Calvary Chapel ist sehr einfach. Es gibt keine komplizierte Bürokratie; Komitees und Unterkomitees sind im wesentlichen nicht existent. Im Grunde genommen, meinen wir, daß der Pastor für die Kirche verantwortlich ist, verantwortlich auf Gott zu hören, und Seine Leute treu zu füttern und zu lieben. In den größeren Gemeinden sind Älteste dazu ernannt worden, dem Pastor zu helfen, sich um die geistlichen Bedürfnisse der Gemeinde zu kümmern, wie vergleichsweise Diakone eingesetzt sind, um dem Pastor zu helfen, sich um die materiellen Bedürfnisse der Kirche zu kümmern.
Außerdem haben unsere Kirchen Gemeindebeiräte, entsprechend der staatlichen Vorgaben, die abhängig von der Größe der Kirche in ihrem Umfang variieren, und sich üblicherweise aus reifen christliche Geschäftsleuten zusammensetzen, die dem Pastor hinsichtlich der geschäftlichen Tätigkeiten und Entscheidungen der Kirche (z. B. Vermögensfragen, Investitionen) mit fachlichem Rat zur Seite stehen. Bei Calvary Chapel ist die kirchliche Organisation zweitrangig, und es wird nur soviel Organisation ins Leben gerufen, wie wirklich für das Gemeindeleben benötigt wird. Der Pastor leitet die Gemeinde, wie er selbst seitens des Heiligen Geistes geleitet wird.
Und wir trauen Gott zu, daß er Pastoren dorthin stellt, wohin er sie haben will .
Bei Calvary Chapel glauben wir an alle grundlegenden Glaubensinhalte des protestantischen Christentums. So zum Beispiel an die Zuverlässigkeit der Bibel, daß sie, bestehend aus dem Alten und dem Neuen Testament, das inspirierte, unfehlbare Wort Gottes ist.
Wir glauben, daß Gott in Ewigkeit existiert in drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wir glauben, daß der Vater der persönliche, überweltliche, und souveräne Schöpfer aller Dinge ist.
Wir glauben, daß Jesus Christus ganz Gott und ganz Mensch ist, daß er von einer Jungfrau geboren wurde, ein sündloses Leben führte, durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz die Sühnung unserer Sünden ermöglichte, leiblich auferweckt wurde durch die Kraf t des Heiligen Geistes, in den Himmel zurückkehrte, zur rechten Hand des Vaters sitzend, und immer lebt, um für uns Fürbitte zu tun.
Nachdem er in den Himmel zurückkehrte, hat Jesus seinen Heiligen Geist ausgegossen auf die Gläubigen in Jerusalem, um sie zu befähigen seinen Auftrag auszuführen, das Evangelium in der ganzen Welt zu predigen, eine Verpflichtung, die alle Gläubigen gemeins am haben.
Wir glauben, daß alle Menschen von ihrer Natur aus von Gott getrennt, und für ihre eigene Sünde verantwortlich sind, daß aber Erlösung und Vergebung von Sünde frei erhältlich sind, durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus. Sobald eine Person die Sünde bereut, Jesus Christus als persönlichen Erlöser und Herrn akzeptiert und seiner Rettung vertraut, ist diese Person unmittelbar wiedergeboren und mit dem Heiligen Geist versiegelt, alle seine/ihre Sünden sind verziehen, und die Person wird ein Kind Gottes, dazu bestimmt, die Ewigkeit bei dem Herrn zu verbringen.
Wie schon erwähnt, glauben wir an die schriftgemäß richtige Ausübung aller Gaben des Heiligen Geistes in der Bibel, die größte Gabe von allen aber ist Gottes Liebe.
Bei Calvary Chapel, erwarten wir die Entrückung der Gemeinde vor der Trübsalszeit. Calvary Chapel hält fest an dem Glauben, daß die christliche Gemeinde vor der siebenjährigen Drangsalsperiode, wie sie in Offenbarung Kapitel 6 bis 18 beschrieben ist, ent rückt wird.
Wir anerkennen, daß andere Gläubige hierin durchaus eine andere Sicht haben können. Unsere Einstellung zu diesem Thema entspricht jedoch unserer Sichtweise der Lehre der Heiligen Schrift hierzu.
Wir glauben, daß das zweite Kommen Christi, mit seinen Heiligen auf der Erde zu herrschen, persönlich und sichtbar sein wird, vor dem Tausendjährigen Reich. Dies motiviert uns, zu tiefer Anbetung aus dem Herzen, hingegebenem Dienst, fleißigem Studium des W ortes Gottes, regelmäßiger Gemeinschaft mit anderen Christen, und Teilnahme an der Erwachsenentaufe und dem Abendmahl. Calvary Chapel lehnt die Lehre des „Amillenialismus“ ab, die die Bibel vergeistigt und die wörtlichen 1.000 Jahre der Regierung Christi auf Erden, wie sie in Offenbarung Kapitel 20 beschrieben ist, bestreitet.
Calvary Chapel lehnt einige populäre Lehrmeinungen bestimmter christlicher Gruppen ab, die wir als nicht schriftgemäß ansehen. Daß heißt nicht, daß wir die Gemeinschaft mit Christen ablehnen, die diese Meinungen vertreten. Es bedeutet viel mehr, daß wir kl ar und deutlich sagen, daß diese bestimmten Lehrmeinungen außerhalb der Grenzen dessen stehen, was eine Calvary Chapel Gemeinde ausmacht.
So lehnen wir zum Beispiel, wie schon erwähnt, „Amillennialismus“ und den Post-Millennialismus ab, ebenso wie die Sicht einer Entrückung in der Mitte oder nach der Trübsalszeit. Calvary Chapel vertritt klar die Sicht der Entrückung vor der Trübsalszeit und den Glauben an das Millennium (Tausendjähriges Reich Christi).
Wir verwerfen auch den Glauben, der von einigen Pfingstgruppen und Charismatikern vertreten wird, daß Christen dämonisch besessen sein können. Die Bibel sagt deutlich: „Größer ist er der, der in dir ist, als derjenige, der in der Welt ist.“ Diese Aussage w ürde keinen Sinn machen, wenn ein Gläubiger gleichzeitig, sowohl vom Heiligen Geist und von bösen Geistern bewohnt sein könnte. Christen können von Dämonen angegriffen werden, aber sie können nicht von ihnen besessen oder kontrolliert sein.
Außerdem lehnen wir den „5-Punkte-Calvinismus“ ab. Um ein besseres Verständnis davon zu bekommen, was Calvinismus ist, sollte man mein Buch „Calvinismus gegen Arminianismus“ lesen. Aber für den Zweck dieses Blattes, genügt es zu sagen, daß Calvary Chapel z wei von den fünf Punkten des „5-Punkte-Calvinismus“ verwirft. Erstens: Die Lehre, daß Jesu Sühnung am Kreuz begrenzt war, indem gelehrt wird, daß er nur für eine ausgewählte Gruppe starb, seine „Erwählten“, nicht für die Sünden der ganzen Welt. Bei Calvar y Chapel glauben wir, daß Jesus für alle Sünden aller Menschen starb, und daß jeder, der will, ihn als Herrn und Erlöser annehmen kann und wiedergeboren wird. Vertreter eines strikten „5-Punkte-Calvinismus“ glauben, daß nur der „Erwählte“ gerettet wird, un d daß Gott die Anderen dazu erwählt hat, die Ewigkeit in der Hölle zu verbringen.
Zweitens: Wir lehnen die calvinistische Lehre der „unaufhaltsamen Gnade“ ab, daß der Mensch sich der Berufung Gottes zum Seelenheil nicht erwehren kann, selbst wenn er wolle. Statt dessen glauben wir, daß der Mensch einen freien Willen hat und sich gegen Gottes Rufen wehren kann, wenn er sich zur Ablehnung entscheidet. Deshalb müssen wir sagen, daß die, die an dem „5-Punkte-Calvinismus“ festhalten, außerhalb der Grenzen stehen, was eine Calvary Chapel Gemeinde ausmacht.
Calvary Chapel verwirft auch die Lehre des „Positiven Bekennens“, die weiterhin durch Vertreter der „Glaubensbewegung“ als Doktrin ausgeben wird. Hier wird gesagt, daß wir als Menschen unbegrenzt Gesundheit und Reichtum haben können, weil wir, wie Gott, di e Fähigkeit haben, uns unsere eigene Realität zu erschaffen, durch das Bekenntnis unserer Lippen. Diese Leute lehren, daß wenn eine Person Gesundheit und Reichtum konsequent bekennt, dann entsteht das, was Sie haben wollen. Und umgekehrt: Der
Christ, der in Krankheit oder Armut lebt, lebt nicht in seinem vollen Erbe in Christus. Bei Calvary Chapel glauben wir, daß viele Gläubige, sowohl in der Bibel als auch im alltäglichen Leben heute, oft gepeinigt sind, nicht weil ihr Bekenntnis falsch wäre, sondern weil wir in einer „fremden“ Welt leben.
Wir glauben, daß diese Lehre von „Gesundheit und Wohlstand“ eine Perversion von biblischen Aussagen ist und häufig dazu gebraucht wird, die Herde Gottes zu schröpfen. Wir glauben nicht, daß Gott von Mensch kommandiert werden kann, zu heilen oder uns zu „l iefern“, was wir uns wünschen, sondern daß wir uns allezeit unter seinen perfekten Willen fügen sollen, sogar im Leid.
Außerdem lehnen wir die Lehre ab, die menschliche Weissagung benutzt, um das Wort Gottes zu ersetzen. Es gibt einige christliche Gruppen, die behaupten Propheten und Apostel zu haben, die von gleicher Gültigkeit sind, wie die Schreiber der Bibel. Darüber h inaus behaupten sie, daß die prophetischen Äußerungen dieser Leute Vorrang vor dem Wort Gottes haben. Bei Calvary Chapel glauben wir, daß die Bibel die endgültige Autorität und das vollständige Wort Gottes für seine Kirche heute ist, und daß keine Weissagu ng oder Lehre es jemals ersetzen kann.
Einige Kirchen haben menschliche Psychologie und Philosophien dieser Welt in ihre Lehrprogramme aufgenommen, die dazu führten, daß viele Predigten eher auf humanistischen Theorien als auf dem Wort Gottes basieren. Wir respektieren unsere Glaubensgenossen, die sich auf dem Feld der mentalen Gesundheit engagieren, denken aber, daß der zentrale Auftrag der Kirche war und ist, das Wort Gottes in einer verlorenen und leidenden Welt zu proklamieren.
Überdies haben wir die Erfahrung gemacht, daß humanistische Psychologie und Philosophie häufig mehr Schaden anrichten, als Gutes tun, und daß Menschen besser ansprechen, wenn Gottes Wort in der Kraft und Liebe des Heiligen Geistes zu ihnen kommt.
Es ist Gottes Wort, das Leben zum Besseren hin verändert. Calvary Chapel-Gottesdienste bleiben um die Lehre der Bibel zentriert.
Das bedeutet wirklich nicht, daß wir die Arbeit der vielen hingebungsvollen christlichen Psychiater oder Therapeuten beanstanden; vielmehr sind wir Gott dankbar für sie. Unser Punkt ist einfach, daß wir in unseren Gottesdiensten, die Lehre des Wortes Gotte s betonen.
Und schließlich, noch einmal sei erwähnt, daß Calvary Chapel die Überbetonung der Geistesgaben und erfahrbaren Zeichen und Wunder ablehnt, wenn sie zur Ausschließung der gesunden biblischen Lehre führen. Wir betonen immer wieder, daß unser Dienst auf der B ibel basiert. Deshalb vermeiden wir besondere Programme und Gags zugunsten der einfachen Lehre des Wortes Gottes in Liebe für seine Nachfolger. In unseren Gottesdiensten konzentrieren wir uns auf eine persönliche Beziehung zu Gott durch Anbetung, Gebet, un d die Lehre des Wortes. Wir kennen sowohl die auslegende als auch die thematische Arbeit am Wort. Wir erlauben während der Gottesdienste kein lautes Reden in Zungen, da wir nicht glauben, daß sich der Heilige Geist selbst unterbricht.
Viele Menschen meinen, daß es bei Calvary einen einheitlichen Stil der Anbetung gibt, ein sanfter zeitgenössischer Sound, wie er durch Produktionen von Maranatha! Music und Asaph Records (die beide durch Calvary Chapel entstanden) populär wurde. Obwohl di e meisten unserer Gemeinden diese Form von zeitgenössischer Anbetung haben, gibt es tatsächlich aber eine große Vielfalt von Musikstilen in unseren Gemeinden. Einige sind sehr traditionell und konservativ, mit Orgeln oder Klavieren und Hymnen, während ande re elektrische Gitarren und Schlagzeug bevorzugen. Es gibt keinen vorgegebenen Stil für Anbetung, der allen Calvary Chapel Gemeinden gleich wäre, statt dessen kann man eine große Bandbreite von Stilen vorfinden. Wie auch immer der Stil der Anbetung sein ma g, wir wünschen uns nur, daß sie aus unseren Herzen kommt.
Ebenso sind manche Lobpreisgottesdienste von Calvary Chapel Gemeinden ziemlich traditionell, während andere mehr zeitgenössisch sind. In einigen unserer Gemeinden sind viele ältere Menschen mit Anzug und Krawatte, in anderen sind mehr junge Leute in Jeans und T-Shirts. Und viele haben eine Kombination aller verschiedenen Altersgruppen, Stilarten, und Rassen; es sind Menschen, die zusammenkommen mit den gleichen Wunsch: die Liebe zu Jesus Christus und den Wunsch, ihn immer besser kennenzulernen.
Kürzlich sprach ich in einer größeren Calvary Chapel Gemeinde, in der sieben verschiedene ethnische Gruppen vertreten sind, im Alter von Teenagern bis zu Rentnern, die sich zu ihren Gottesdiensten versammeln, gefüllt mit der Liebe Jesu. Das könnte man als „typisch“ für eine Calvary Chapel Gemeinde bezeichnen! Sie sind meistens Orte, an denen jeder sich willkommen fühlen kann, unabhängig von Stilart und Geschmack, ob nun in der Kleidung oder bei der Musik oder Kultur.
Um all jenen, die mit dem Dienst von Calvary Chapel nicht vertraut sind, eine Hilfe zum besseren Verständnis zu geben, haben wir vom Calvary Chapels Bible College folgende Stellungnahme zum Glauben zu Papier gebracht. Alle Aussagen sind von Pastor Chuck Sm ith, dem Gründer der Calvary Chapel Bewegung, Pastor von Calvary Chapel Costa Mesa, und Präsident des Bible Colleges, geprüft worden. Die meisten sind von ihm selbst verfaßt worden.
Calvary Chapel ist eine Gemeinschaft von Gläubigen, die sich unter die Herrschaft Jesu Christi stellt. Unser Ziel ist es Menschen mit Jesus Christus bekannt zu machen. Sie sollen IHN immer besser kennenlernen und in ihrem Christsein IHM immer ähnlicher wer den. Wir sind keine neue Denomination, noch wenden wir uns gegen Denominationen als solche, nur gegen Überbetonungen lehrmäßiger Unterschiede, die dazu geführt haben den Leib Christi zu zerteilen.
Wir glauben, daß die einzige wirkliche Basis christlicher Gemeinschaft Seine Agape-Liebe ist, die größer als alle Unterschiede zwischen uns ist und ohne die wir kein Recht haben, uns Christen zu nennen.
Wir glauben Anbetung Gottes soll geistlich sein. Deswegen bleiben wir flexibel und offen gegenüber der Führung des Heiligen Geistes, der unsere Anbetung leiten soll.
Wir glauben Anbetung Gottes soll inspirierend sein. Deswegen räumen wir der Musik einen großen Raum in unserer Anbetung ein.
Wir glauben , die Anbetung Gottes soll intelligent sein. Deswegen legen wir ein großes Gewicht auf die Lehre des Wortes Gottes, so daß wir den Charakter und die Natur Gottes verstehen und ihn, den wir anbeten, erkennen. Er selbst lehrt uns, wie Er angebete t werden will.
Wir glauben, die Anbetung Gottes ist fruchtbringend. Deswegen suchen wir nach seiner Liebe in unserem Leben als die höchste Manifestation der Tatsache, daß wir wirklich Ihn angebetet haben.
Wir glauben an alle grundlegenden Glaubensinhalte des protestantischen Christentums.
Wir glauben an die Zuverlässigkeit der Bibel, daß sie, bestehend aus dem Alten und dem Neuen Testament, das inspirierte, unfehlbare Wort Gottes ist.
Wir glauben, daß Gott in Ewigkeit existiert in drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Wir glauben, daß der Vater der persönliche, überweltliche, und souveräne Schöpfer aller Dinge ist.
Wir glauben, daß Jesus Christus ganz Gott und ganz Mensch ist, daß er von einer Jungfrau geboren wurde, ein sündloses Leben führte, durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz die Sühnung unserer Sünden ermöglichte, leiblich auferweckt wurde durch die Kraf t des Heiligen Geistes, in den Himmel zurückkehrte, zur rechten Hand des Vaters sitzend, und immer lebt, um für uns Fürbitte zu tun.
Nachdem er in den Himmel zurückkehrte, hat Jesus seinen Heiligen Geist ausgegossen auf die Gläubigen in Jerusalem, um sie zu befähigen seinen Auftrag auszuführen, das Evangelium in der ganzen Welt zu predigen, eine Verpflichtung, die alle Gläubigen gemeins am haben.
Wir glauben, daß alle Menschen von ihrer Natur aus von Gott getrennt, und für ihre eigene Sünde verantwortlich sind, daß aber Erlösung und Vergebung von Sünde frei erhältlich sind, durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus. Sobald eine Person die Sünde bereut, Jesus Christus als persönlichen Erlöser und Herrn akzeptiert und seiner Rettung vertraut, ist diese Person unmittelbar wiedergeboren und mit dem Heiligen Geist versiegelt, alle seine/ihre Sünden sind verziehen, und die Person wird ein Kind Gottes, dazu bestimmt, die Ewigkeit bei dem Herrn zu verbringen.
Wir glauben an die Gaben des Heiligen Geistes, wie sie in der Schrift gelehrt werden, und daß sie auch heute noch ihre Bedeutung haben, wenn sie innerhalb der geistlichen Grenzen ausgeübt werden. Wir als Gläubigen sind angehalten um die besten Gaben zu bit ten und sie in Liebe auszuüben, damit der Leib Christi erbaut wird. Wir meinen, daß die Liebe wichtiger ist, als die größten und spektakulärsten Gaben, und ohne diese Liebe alle Betätigung von geistlichen Gaben wertlos ist.
Wir glauben, daß die Kirchenverfassung eher einfach gehalten sein sollte, anstelle einer aufwendigen Bürokratie. Wir vertrauen der Führung des Heiligen Geistes und nicht „fleischlicher“ Leitung.
Wir erwarten die Entrückung der Gemeinde vor der Trübsalszeit.
Wir glauben, daß das zweite Kommen Christi, mit seine Heiligen auf der Erde zu herrschen, persönlich und sichtbar sein wird, vor dem Tausendjährigen Reich. Dies motiviert uns, zu tiefer Anbetung aus dem Herzen, hingegebenem Dienst, fleißigem Studium des Wo rtes Gottes, regelmäßiger Gemeinschaft mit anderen Christen, und Teilnahme an der Erwachsenentaufe und dem Abendmahl.
Wir versuchen das Wort Gottes so zu lehren, daß seine Botschaft in das persönliche Leben hinein wirkt, und die Person zu einer wachsenden Reife in Christus kommt.
(1) Den Glauben, daß echte Christen dämonisch besessen sein können;
(2) Den „Fünf-Punkte-Calvinismus“ (d. h. die fatalistische Sicht, die keinen Raum für den freien Willen
läßt; besonders verneinen wir den Glauben, daß die Erlösung durch Christus auf eine erwählte Gruppe begrenzt war, vielmehr glauben wir, daß Er für alle gestorben ist, und wir verneinen die Auffassung, daß Gottes suchende Gnade nicht zurückgewiesen werden kann, und daß Er andere Menschen erwählt hat in die Hölle zu gehen. Statt dessen glauben wir, daß jeder, der zu Christus kommen will, es auch kann!);
(3) “Positives Bekennen“ (den Glauben der „Glaubensbewegung“, daß Gott zu Heilungen und Wundertaten, entsprechend dem Willen des Menschen, kommandiert werden kann);
(4) Menschliche Prophetie, die über das Wort gestellt wird;
(5) Die Vermischung von humanistischer Philosophie und Psychologie mit der biblischen Lehre, und
(6) Die Überbetonung der geistlichen Gaben, erfahrbarer Zeichen und Wunder, wenn sie zur Ausschließung der gesunden biblischen Lehre führen.
Bei der Darstellung von dem was wir glauben, war es unser Bestreben, denen zu einem besseren Einblick in unsere Bewegung zu verhelfen, die sich nicht so gut damit auskennen. Es war nicht die Absicht zu sagen, daß wir „richtig“ sind und alle anderen „falsch “, noch war es unser Vorhaben mit anderen Gläubigen für unsere Position zu argumentieren. Wir können damit leben, einigen zuzustimmen und anderen nicht, und wir wünschen uns nichts anderes als mit allen, die den Namen unseres Herrn in Wahrheit und Aufricht igkeit anrufen, Gemeinschaft in Seiner Liebe zu haben.
Es gibt sicherlich viele Bereiche von der Kirchenverfassung und der Lehre, die wir diskutieren könnten, und man könnte Bücher schreiben, um unsere Positionen gegenüber anderen Positionen zu verteidigen, aber das ist wirklich nicht unser Begehren. Unser Wun sch ist es einfach Jesus zu verehren, und wir laden alle Kinder Gottes dazu ein, es mit uns zu tun.
Andererseits gibt es auch Leute, die eine neue Kirche gegründet haben und sie „Calvary Chapel“ genannt haben, aber ihre Sichtweisen und Praxen sind doch sehr verschieden von dem, was wir in diesem Blatt beschrieben haben. Unserer Meinung nach wäre es besse r, wenn sie einen anderen Namen für ihre Kirche wählen würden, der zu ihrem Glauben und ihrer Lehre paßt, und nicht Außenstehende verwirrt, da der gleiche Name den Anschein erweckt, daß sie etwas mit uns zu tun hätten.
Obwohl viele verschiedene Menschentypen unsere Gemeinden besuchen und einige auch Pastoren von Calvary Chapel Gemeinden wurden, ist sich die gesamte Pastorenschaft von Calvary Chapel (z.B. Männer wie Raul Ries, Greg Laurie, Mike MacIntosh, Jeff Johnson, J on Courson, Skip Heitzig, Don McClure, Steve Mays, Oden Fong und Wayne Taylor) doch einig über die wesentlichen Elemente dieses Blattes, obgleich ihr individueller Stil von Dienst, Predigtmethoden, und Visionen für Mission sehr variieren können.
Wir heißen jeden potentiellen neuen Calvary Chapel Pastor herzlich willkommen, seinen Dienst unter der Leitung des Heiligen Geistes zu beginnen und sich unserer Gemeinschaft unabhängiger, sich selbst verwaltender Kirchengemeinden anzuschließen, wenn er in Übereinstimmung mit unserer Sicht steht. Jeden an Jesus Christus glaubenden Christen, der möchte, heißen wir herzlich willkommen zu unseren Gemeindegottesdiensten und als Teilnehmer an unseren Bible College Programmen, ohne Rücksicht auf Hintergrund oder Lehrmeinung.
Wir streben nach der Einheit des Geistes in einem Band von Frieden und Liebe und glauben, daß Gott uns zu diesem einzigartigen Dienst gerufen hat, um unseren speziellen Zweck in dieser Generation zu erfüllen.
Möge Gott Sie segnen in Ihrem Bestreben sich IHM in Liebe zu nähern.
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